Roter Veltliner
Der Rote Veltliner ist eine Rebsorte aus der Region. Sie hat hellrote Beeren. Johann Burger beschreibt sie 1837 in seinem Buch ausführlich:
„Örtliche Benennungen. Überall in Österreich kommt diese Traube unter dem Namen „Rother Muskateller“ vor, welche Benennung aber sehr unschicklich ist, und zu Verwechslungen Veranlassung gibt, weil diese Traube keine Muskateller ist, d.h. keinen Bisamgeschack hat, und es eine wirkliche rothe Muskatellertraube gibt, die man aber in Österreich rothe Schmeckende nennt. Die Beeren sind mittelgroß, fast klein, eiförmig, fleischig, dickschalig, braunröthlich, mit einem grauröthlichen Dufte; die der Sonne weniger ausgesetzten Beeren sind zu Theile auch grün; der Saft derselben ist sehr süß, hat aber keinen Bisamgeschmack. Die Trauben sind groß, gedrängt, geflügelt, dreieckig.
Der Traubenstiel kurz, braunroth, zäh.
Die Blätter haben eine länglich dreieckige Form, mit fünf Lappen. Der Mittellappen ist ganz besonders lang, die Einschnitte der Lappen, Buchten sind tief und gewölbt. Die Oberfläche ist dunkelgrün, glatt, und bei den oberen Blättern glänzend; die untere Fläche, der Rücken, ist hellgrün, mit einem sehr dünnen, wolligen Anflug, der aber an den oberen Blättern nicht merklich ist. Die Zähne des Randes sind spitzig. Der rothe Muskateller ist eine frühreife, und wenn die Witterung während der Blüthezeit günstig ist, reichlich tragende Traubengattung. Sie wird in sonniger Lage um die Mitte des Septembers reif, und ist nach den Burgunderarten die erste, die auf dem Markte in Wien erscheint, weßwegen es schwer begreiflich ist, wie Metzger von ihr sagen kann, daß sie nur in guten Jahrgängen gehörig reif, und in geringen Jahren meist nur halbzeitg wird, und dann nur einen sauren Wein liefert.
Von Krems angefangen über Langenlois, Gobelsburg, Rohrendorf, Hadersdorf und Thürenthal ist diese Traube der Hauptstock in den weit ausgebreiteten Weingärten dieser Ortschaften, und man ist da so sehr von den Vortheilen dieser Traubenart überzeugt, daß man bei der Anlage neuer Weingärten alle übrigen Rebenarten ausschließt. Der Wein von Rohrendorf, Langenlois, Gobelsburg, zum Theil auch von Krems wird fast ganz aus rothen Muskatellertrauben gemacht.“
Josef Mantler hat sich seit den 1930er Jahren mit dieser Rebe beschäftigt. Seitdem wird sie auf dem Mantlerhof kultiviert.
Der Rote Veltliner war blühempfindlich: Bei schlechtem Wetter während der Blüte neigte er zu schlechter Befruchtung („Verrieseln“). Gegen Trockenheit ist er wenig anfällig, gegen Botrytis sehr.
Seine Stärke als Wein zeigt er bei guter Traubenreife. Er hat ein fülliges Bukett und ist am Gaumen mundfüllend und lang. Er hat den Ruf guter Lagerfähigkeit.
Diese Sorte gedeiht bei uns auf folgenden Rieden: Reisenthal