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Wie beeinflußt der Löss die Stilistik des Weins?

Der Wein gehört zu jenen Lebensmittel, bei dem viele Einflüsse direkt riech- und schmeckbar sind und somit den Ausdruck entscheidend prägen.

 

Warum ein Wein so schmeckt wie er schmeckt hat viele Ursachen. Dazu gehören die Rebsorte, die Erziehung, das Jahresklima, das Händchen des Winzers – oder sagen wir es nüchterner: die Technologie. Untersuchungen haben gezeigt, daß in besonderem Maß die unterschiedliche Witterung von Einfluß ist. Je weiter nördlich desto deutlicher. Das ist beim Wein sehr leicht nachprüfbar, denn bei keinem anderen Produkt steht die Herkunft so im Vordergrund. Viele Lebensmittel wollen das nachmachen.

 

Zum Faktor, der sich durch den Winzer überhaupt nicht gestalten lassen gehört die Lage. Und um es klar zu sagen, wir wollen eigentlich alles beeinflussen! Darum ist auch beim Wein die Herkunft – im Extremfall die Lage – so wichtig.

 

Ein Faktor der Lage ist die Geologie und der daraus entstandene Boden. Ein riesiges Thema! Beim Löß ist das mehr oder weniger eine Einheit. Wie er entstanden ist erfahren sie hier. Jetzt interessiert uns eher wie sein Einfluss auf die Stilistik des Weines ist.

 

Der Löß hat einige Eigenschaften, die sehr starke Auswirkungen haben. Meist ist er in der Schichtung hoch, das heißt das durchwurzelbare Volumen ist groß. Das bringt Vorteile in der Versorgung mit Nährstoffen und Wasser. Sein Gehalt an Humus ist allerdings gering, das relativiert den Vorteil wieder etwas. In Summe bringt eine gute Versorgung mehr Extrakt.

 

Ein anderer wesentlicher Aspekt ist sein hoher Gehalt an Kalk. Bei uns sind das etwa 30 %. Das wirkt sich auf die eingeschränkte Auswahl an Unterlagssorten aus, mit all ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Manche Edelsorten bringen besonders gute Qualitäten. Das sagt man besonders vom Grünen Veltliner. Der hohe Kalk-Gehalt beeinflusst den Wein ebenfalls eher in Richtung (höheres) Volumen. Der Wein wirkt runder und die Frucht reifer, aber weniger primär. Die Säure ist meist geringer und auch bei leichten Weinen nie störend hoch.

 

Bezüglich der Lagerfähigkeit glaube ich, daß andere Faktoren wichtiger sind als der Boden: die Reife und die Weinwerdung. Aber das ist anderes Thema.